Name:
Amazonas-Schwertpflanze / Schmalblättrige Amazonas-Schwertpflanze
Synonyme:
Echinodorus brevipedicellatus, Echinodorus grisebachii, Echinodorus amazonicus
Vorkommen:
Brasilianisches Amazonasgebiet: Rio Jamari und Belém
Größe:
ca. 30 bis 40 (60) cm
Beschreibung:
Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ gehört zu den klassischen Aquarienpflanzen. Sie ist eine Rhizompflanze mit bodenständiger Blattrosette und hat einen Blattstiel von bis zu 10 cm. Die Blattspreite ist schmal lanzettlich, schwach gekrümmt und bis zu 3 cm breit. Nach (3) sind ein typisches Kennzeichen für diese Art die abwärts gekrümmten Spitzen der Blätter. Die Farbe ist hell- bis mittelgrün. Die Blätter haben neben dem Mittelnerv 2 Paar Parallelnerven, welche sich erst im unteren Viertel des Blattes teilen und noch vor Erreichen der Spitze wieder zusammentreffen. Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ bildet submers Blütenstände mit Adventivpflanzen, welche sehr viel länger als die Blätter sind. Der Blütendurchmesser beträgt 1 bis 1,5 cm. Die Blüten haben zwischen 6 und 12 (meist 9) Staubblätter.
Haltung/Pflege:
Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ ist eine mittelgroße anspruchslose Schwertpflanze, welche in kleineren Aquarien als Solitärpflanze verwendet werden sollte. In größeren Aquarien ist sie auch als Gruppenpflanze einsetzbar. Obwohl der Lichtbedarf nicht sehr hoch ist, sollte sie an einen hellen Standort gepflanzt werden. Die optimalen Temperaturen sind 22 bis 26 °C. Aber auch mit höheren Temperaturen bis etwa 30 °C (Diskusaquarium) kommen die Pflanzen gut zurecht. In Abhängigkeit vom Bodengrund entwickeln sich kleinere oder größere Pflanzen. Nährstoffreicher Bodengrund wirkt sich wachstumsfördernd aus und führt in kurzer Zeit zu großen kräftigen Pflanzen. Eine regelmäßige Nachdüngung ist deshalb sinnvoll. Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ wächst unter Aquarienbedingungen nicht aus dem Wasser heraus. Durch schrittweise Verringerung des Wasserspiegels lässt sie sich in die Landform überführen.
Vermehrung:
Kräftige Pflanzen entwickeln unter Aquarienbedingungen häufig lange verzweigte Blütenstände mit vielen Adventivpflanzen, welche unter der Wasseroberfläche bleiben. Die Blüten öffnen sich unter Wasser nicht. Die Adventivpflanzen bilden Wurzeln aus und können bei einer entsprechenden Größe durch Drehen gegen die Blütenstandsachse abgetrennt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, den Blütenstand auf den Aquarienboden zu biegen und dort mit Steinen oder Klammern zu befestigen. Dann können die Adventivpflanzen sich gleich selbst im Boden bewurzeln. Eine Vermehrung über Samen ist auch möglich, wird aber auf Grund der reichlichen Adventivpflanzenbildung nicht praktiziert
Bemerkungen:
Echinodorus grisebachii „Amazonicus“ gehört zu den besonders zu empfehlenden Aquarienpflanzen. An ihren Fundorten wächst sie in Gruppen in langsam fließenden oder stehenden Gewässern in einer Tiefe von 50 bis 100 cm meist in Gemeinschaft mit weiteren Echinodorus-Arten.
Literatur:
1) Sterba, G. (1970): Aquarienkunde Band 2. Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin
2) Mühlberg, H. (1980): Das große Buch der Wasserpflanzen. Edition, Leipzig
3) Barth, H.; Stallknecht, H. (1990): Pflanzen fürs Aquarium. Urania-Verlag, Leipzig-Jena-Berlin
4) Brünner, G. Beck, P. (1990): Neue Wasserpflanzen-Praxis. Tetra-Verlag, Melle
5) Rataj, K. (2004): Neue Revision der Gattung Echinodorus Richard, 1848 (Alismataceae). Sonderausgabe Nr. 1. Aquapress,
Miradolo Terne/Pavia
6) Arndt, H. (2005): Porträt-Nr. 21 – Echinodorus amazonicus (Rataj, 1970). Vereinsheft der Aquaristikfachgruppe „Lotos“
Cottbus e.V. H. 3-4, S. 7ff
7) Kasselmann, C. (2019): Aquarienpflanzen. Verlag Eugen Ulmer KG, Stuttgart (Hohenheim)